Die Äquivalenz der Integrale

 Die Ansätze von Riemann und Darboux sind äquivalent :

Satz (Äquivalenz von Riemann- und Darboux-Integral)

Sei f : [ a, b ]  . Dann sind äquivalent :

(a)

f ist Riemann-integrierbar.

(b)

f ist beschränkt und Darboux-integrierbar.

In diesem Fall gilt dann I(f) = s f = S f.

 Insbesondere können wir also die Darbouxsche Integrierbarkeitsbedingung verwenden, um zu zeigen, dass eine Funktion Riemann-integrierbar ist.

Beweis

Ist f beschränkt, p eine Partition von [ a, b ] und ε > 0, so gilt für alle hinreichend feinen Partitionen q von [ a, b ] mit Stützstellen, dass

q f  ≤  Sp f  +  ε.

(Beweis als Übung.) Analoges gilt für sp f. Hieraus folgt, dass die Darboux-Integrierbarkeit die Riemann-Integrierbarkeit impliziert und die Integrale übereinstimmen. Umgekehrt lässt sich jede Obersumme Sp f durch Wahl von geeigneten Stützstellen beliebig genau durch eine Riemann-Summe approximieren, und dasselbe gilt für jede Untersumme sp f. Hieraus folgt, dass die Riemann-Integrierbarkeit die Darboux-Integrierbarkeit impliziert.

 Weiter gewinnen wir:

Satz (Beschränkung auf äquidistante Partitionen in den Integral-Definitionen)

Sei f : [ a, b ]   beschränkt. Dann ist f genau dann Darboux-integrierbar, wenn f äquidistant Darboux-integrierbar ist (d. h., wenn in der Definition des Darboux-Integrals nur äquidistante Partitionen verwendet werden). Weiter stimmt die Riemann-Integrierbarkeit mit der äquidistanten Riemann-Integrierbarkeit überein.

Beweis

Für jede Partition p von [ a, b ] und alle ε > 0 existiert eine äquidistante Partition q von [ a, b ] mit Sq f ≤ Sp f + ε (Übung). Hieraus folgt

S f  =  infp Sp f  =  infq äquidistant Sq f.

Analoges gilt für s f. Dies zeigt die erste Behauptung. Weiter sind die äquidistanten Versionen des Riemann- und Darboux-Integrals äquivalent (obiger Beweis bleibt gültig), woraus die zweite Behauptung folgt.