5.Umformungen mit Elementarmatrizen

 Seien K ein Körper, n ≥ 1 und A  ∈  GL(n, K).

Umformung mit Additionstypen: Diagonalisierung

Es gibt Additionstypen L1, …, Lk derart, dass Lk … L1A eine Diagonalmatrix ist. Analog gibt es Additionstypen R1, …, Rk derart, dass A R1 … Rk diagonal ist.

Umformung mit Additions- und Multiplikationstypen: Invertierung

Es gibt Additionstypen L1, …, Lk und Multiplikationstypen M, …, M1 derart, dass

M … M1 Lk … L1 A  =  En.

Analoges gilt für die Multiplikation von rechts.

Umformung mit unteren Additionstypen und Permutationen: LR-Zerlegung

Es gibt Additionstypen L1, …, Lk und eine Permutationsmatrix P mit

(a)

Li ist eine untere Dreiecksmatrix für alle i.

(b)

Lk … L1 A P = R mit einer oberen Dreiecksmatrix R.

Für die untere Dreiecksmatrix L = (Lk … L1)−1 gilt dann

A P  =  L R (LR-Zerlegung)

Jede invertierbare Matrix kann also nach einer geeigneten Spaltenvertauschung als Produkt einer unteren und einer oberen Dreiecksmatrix geschrieben werden.

 Die Ergebnisse lassen sich durch verschiedene Strategien des Ausräumens der Matrix A beschreiben. Hierbei spielen die Einträge auf der Diagonale eine wichtige Rolle:

 Sei B die durch das Ausräumen der Spalten 1, …, i − 1 unterhalb der Diagonale produzierte Matrix. Ist bii ≠ 0, so räumen wir unterhalb von (i, i) mit Hilfe von unteren Dreiecksmatrizen Wki(λ), k > i, aus. Ist bii = 0, so haben wir zwei Möglichkeiten:

(1)

Wir bringen einen Eintrag bki ≠ 0, k > i, unterhalb von (i, i) an die Stelle (i, i)

(Multiplikation mit einer oberen Dreiecksmatrix Wik(λ) von links).

(2)

Wir bringen einen Eintrag bij ≠ 0, i < j, rechts von (i, i) an die Stelle (i, i)

(Multiplikation mit einer Transpositionsmatrix Pij von rechts).

 Die erste Version führt zu einer oberen Dreiecksmatrix Lm … L1 A. Analoges Ausräumen oberhalb der Diagonale liefert die Diagonalisierung. Höchstens n Multiplikationen mit Multiplikationstypen Mi verwandeln die Diagonalmatrix schließlich in En.

 Die zweite Version ergibt die LR-Zerlegung. Sie benötigt im Allgemeinen eine Permutation der Spalten (Umbenennung der Variablen), kommt dafür aber mit unteren Dreiecksmatrizen Li aus. Die LR-Zerlegung ist beim numerischen Lösen von linearen Gleichungssystemen von Interesse.