Die komplexe Singulärwertzerlegung

 Die Singulärwertzerlegung für komplexe Matrizen lässt sich wie im Reellen aus dem Spektralsatz gewinnen. Dabei genügt der Spektralsatz für selbstadjungierte Matrizen, da wir für eine gegebene Matrix A eine unitäre Diagonalisierung der selbstadjungierten Matrix A A* verwenden. Ist (λ, v) ein Eigenpaar von A A* mit einem normierten Eigenvektor v, so gilt

λ  =  λ 〈 v, v 〉  =  〈 v, A A* v 〉  =  〈 A* v, A* v 〉  =  ∥ A* v ∥2  ≥  0

Damit können wir in Analogie zum reellen Fall zeigen:

Satz (Singulärwertzerlegung für komplexe Matrizen)

Sei A  ∈  2 × 2 invertierbar, und sei A A* = S D S* mit S unitär und D = diag1, λ2). Weiter sei

T  =  D−1/2 S* A (mit D−1/2 = (D1/2)−1 = diag(1/λ1, 1/λ2)

Dann ist T unitär und A = S D1/2T.

Beweis

Aufgrund der Vorüberlegung und der Invertierbarkeit von A gilt λ1, λ2 > 0, sodass D−1/2 definiert ist. Die Matrix T ist unitär, da

T T* =  D−1/2 S* A A* S D−1/2
=  D−1/2 S* S D S* S D−1/2
=  D−1/2 D D−1/2  =  E2

Aus der Definition von T folgt, dass A = S D1/2 T

 Die Singulärwerte sind also erneut die reellen Quadratwurzeln der Eigenwerte der selbstadjungierten Matrix A A*.