Quadriken
Ein Kegelschnitt ist definiert durch eine algebraische Gleichung der Form
a x2 + b x y + c y2 + d x + e y + f = 0, (a, b, c) ≠ 0
mit zwei reellen Variablen x, y. Eine natürliche Verallgemeinerung ist es, quadratische Gleichungen in drei reellen Variablen zu betrachten:
Definition (Quadrik)
Seien a, b, c, d, e, f, u1, u2, u3, u4 ∈ ℝ mit (a, b, c, d, e, f) ≠ 0. Dann heißt
(+) a x2 + b y2 + c z2 + d x y + e x z + f y z + u1 x + u2 y + u3 z + u4 = 0
eine quadratische Gleichung in den Variablen x, y, z. Die Zahlen a, …, f, u1, …, u4 heißen die Koeffizienten der Gleichung.
Die Lösungsmenge Q ⊆ ℝ3 der Gleichung (+) heißt die durch die Gleichung definierte Quadrik des ℝ3.
Quadriken lassen sich wie Kegelschnitte mit Hilfe von Matrizen elegant darstellen und untersuchen. In der Situation der Definition setzen wir:
u = (u1, u2, u3) (Spaltenvektor), ut = (u1; u2; u3) (Zeilenvektor)
AQ = ∈ ℝ3 × 3, BQ = ∈ ℝ4 × 4
Wir nennen AQ und BQ die darstellenden Matrizen der Quadrik Q. Die Matrix AQ beschreibt den quadratischen Anteil. Es gilt:
(++) Q | = { (x, y, z) ∈ ℝ3 | 〈 (x, y, z), AQ (x, y, z) 〉 + 〈 (x, y, z), u 〉 + u4 = 0 } |
= { (x, y, z) ∈ ℝ3 | 〈 (x, y, z, 1), BQ (x, y, z, 1) 〉 = 0 } |
Ist umgekehrt A ∈ ℝ3 × 3 symmetrisch mit A ≠ 0, und sind u = (u1, u2, u3) ∈ ℝ3 sowie u4 ∈ ℝ beliebig, so ist die wie in (++) mit Hilfe von A definierte Menge Q eine Quadrik. Analoges gilt für BQ.
Beispiele
Der Doppelkegel C ist eine Quadrik. Er wird definiert durch die Gleichung x2 + y2 − z2 = 0 und dargestellt durch AQ = diag(1, 1, −1). Die Matrix BQ hat eine zusätzliche Nullspalte und Nullzeile. Analog wird die Einheitskugel definiert durch die Gleichung x2 + y2 + z2 − 1 = 0 mit AQ = E3, u = 0 und u4 = −1. Weitere Beispiele (und Visualisierungen) diskutieren wir unten.