Übungen
Übung 1
Zeigen Sie in Analogie zum Beweis der Irrationalität von , dass irrational ist. Warum scheitert der Beweis bei ? Auf welche Zahlen lässt sich das Argument allgemein anwenden?
Übung 2
Recherchieren Sie den Beweis der Irrationalität von , der sich in den „Elementen“ des Euklid findet. Vergleichen Sie diesen Beweis mit unserem Argument.
Übung 3
Bestimmen Sie die Infima und Suprema der folgenden Mengen:
(a) | [ 0, 1 ] ∪ { 2 }, |
(b) | ] 0, 1 [ ∪ ] 2, 3 [ , |
(c) | { sin(x) | 0 ≤ x ≤ π/2 }, |
(d) | { (−1)n/n | n ≥ 1 }, |
(e) | { 3/10, 33/100, 333/1000, … }, |
(f) | { 1/2 + 1/4 + … + 1/2n | n ≥ 1 }, |
(g) | { sup({ 1 + 1/k | k ≥ n }) | n ≥ 1 }. |
Übung 4
Zeigen Sie, dass die Eigenschaft
sup(X + Y) = sup(X) + sup(Y)
unter den eingeführten Konventionen für alle nichtleeren (nicht notwendig beschränkten) X, Y ⊆ ℝ gültig ist. Kann man auch leere Teilmengen zulassen?
Übung 5
Zeigen Sie, dass für alle nichtleeren X, Y ⊆ ℝ gilt:
(1) | sup(c X) = c sup(X) für alle c > 0, |
(2) | sup(X · Y) = sup(X) sup(Y), falls X, Y ⊆ ℝ+, |
(3) | X ⊆ Y impliziert sup(X) ≤ sup(Y), |
(4) | inf (X) = −sup(−X), sup(X) = −inf (−X). |
Gelten diese Eigenschafen auch für leere Mengen? Begründen Sie Ihre Antworten.
Übung 6
Zeigen Sie ohne Verwendung des Vollständigkeitsaxioms, dass folgende Aussagen äquivalent sind:
(a) | Das Archimedische Axiom. |
(b) | ℕ ist nach oben unbeschränkt in ℝ. |
Übung 7
Beweisen Sie das Archimedische Axiom mit Hilfe des Vollständigkeitsaxioms.
[ Es genügt nach der vorangehenden Übung zu zeigen, dass die Menge ℕ nach oben unbeschränkt in ℝ ist. Annahme nicht. Dann existiert s = sup(ℕ) nach dem Vollständigkeitsaxiom. Zeigen Sie, dass ein n* ∈ ℕ existiert mit s − 1 < n* und leiten Sie hieraus einen Widerspruch ab. ]
Übung 8
Nehmen Sie an, dass ℚ dicht in ℝ ist und zeigen Sie mit Hilfe dieser Voraussetzung das Archimedische Axiom.
Übung 9
Begründen Sie die Dichtheit der rationalen Zahlen in ℝ mit Hilfe der Dezimalbruchentwicklung.
Übung 10
Sei D = { ± n/2m | n, m ∈ ℕ } ⊆ ℚ. Geben Sie eine möglichst einfache beschränkte nichtleere Teilmenge von D an, deren Supremum in ℚ − D liegt. Stellen Sie eine Analogie zu her.
Übung 11
Definieren Sie die Menge D der vorangehenden Übung mit Hilfe von Dualdarstellung.
Übung 12
Sei b eine natürliche Zahl mit b ≥ 2.
(a) | Geben Sie (ohne Begründung) alle möglichen b-adischen Darstellung der folgenden reellen Zahlen an: 1, 1b, ab − 1 für 1 ≤ a < b, 12. |
(b) | Charakterisieren Sie (mit kurzer Begründung) alle reellen Zahlen x > 0, die genau zwei b-adische Darstellungen besitzen. Geben Sie einige Beispiele an. |
Übung 13
Erstellen Sie Diagramme zu den im Text beschriebenen Visualisierungen der Dezimaldarstellung für eine reelle Zahl x ∈ [ 0, 1 ]:
(1) | Approximation am Zahlenstrahl von links |
(2) | wiederholte Intervallteilung (Baumstruktur) |
Erläutern Sie das Phänomen der Zweideutigkeit für beide Visualisierungen. Verallgemeinern Sie zudem die Visualisierungen auf b-adische Darstellungen und betrachten Sie speziell den Fall b = 2 für die Visualisierung (2).