Übungen

Übung 1

Visualisieren Sie die Vektoraddition, Vektorsubtraktion und Skalarmultiplikation durch Diagramme für den Fall n = 2.

Übung 2

Sei n ≥ 1. Zeigen Sie, dass für alle v, w, u  ∈  n gilt:

v  +  (w  +  u)  =  (v  +  w)  +  u,(Assoziativität)

v  +  0  =  0  +  v  =  v,(Neutralität des Nullvektors)

v  +  (− v)  =  (− v)  +  v  =  0,(Inversenbildung)

v  +  w  =  w  +  v.(Kommutativität)

Übung 3

Sei n ≥ 1. Zeigen Sie, dass für alle λ, μ  ∈   und alle v, w  ∈  n gilt:

(i)

1 v  =  v,

(ii)

λ (μ v)  =  (λ μ) v,

(iii)

λ (v + w)  =  λ v  +  λ w,

(iv)

(λ + μ) v  =  λ v  +  μ v.

Übung 4

Zeigen Sie die Dreiecksungleichung für die Maximumsnorm.

Übung 5

Die 1-Norm auf dem n ist definiert durch

∥v∥1  =  |v1| + … + |vn|  für alle v  ∈  n.

(a)

Beweisen Sie die Dreicksungleichung für die 1-Norm.

(b)

Erkären Sie mit Hilfe eines Diagramms, warum die 1-Norm auch Manhatten-Norm oder Taxi-Norm genannt wird.

Übung 6

(a)

Welche allgemeinen Größenbeziehungen bestehen zwischen der Euklidischen Norm, der Maximumsnorm und der 1-Norm im n? Formulieren Sie eine Hypothese und beweisen Sie sie.

(b)

Welche Formen haben für n = 2 und n = 3 die Mengen

Kmaxn = { v  ∈  n mit ∥ v ∥max = 1 }  und  K1n = { v  ∈  n mit ∥ v ∥1 = 1 }?

Übung 7

Sei n ≥ 1. Zeigen Sie, dass für alle λ  ∈   und alle v  ∈  n gilt:

(i)

∥v∥  =  0  genau dann, wenn  v  =  0,

(ii)

∥ λ v ∥  =  |λ| ∥v∥.

Übung 8

Sei n ≥ 1. Beweisen Sie mit Hilfe der Dreiecksungleichung für die Euklidische Norm, dass für alle v, w  ∈  n gilt:

(a)

∥ v − w ∥  ≤  ∥v∥ + ∥w∥,

(b)

∥v∥ − ∥w∥  ≤  ∥ v + w ∥,

(c)

∥v∥ − ∥w∥  ≤  ∥ v − w ∥.

Übung 9

Sei n ≥ 1. Zeigen Sie, dass für alle λ  ∈   und alle v, w, v′, w′  ∈  n gilt:

(i)

〈 v + λv′, w 〉  =  〈 v, w 〉  +  λ 〈 v′, w 〉,

〈 v, w + λw′ 〉  =  〈 v, w 〉  +  λ 〈 v, w′ 〉, (Bilinearität)

(ii)

〈 v, w 〉  =  〈 w, v 〉, (Symmetrie)

(iii)

〈 v, v 〉  >  0  für alle v ≠ 0. (positive Definitheit)

Übung 10

Sei n ≥ 1. Zeigen Sie, dass für alle v  ∈  n gilt:

v  =  〈 e1, v 〉 e1  +  …  +  〈 en, v 〉 en

wobei e1 = (1, 0, …, 0), …, en = (0, …, 0, 1) die kanonischen Einheitsvektoren des n sind.

Übung 11

Sei n ≥ 1. Formulieren und beweisen Sie eine dritte binomische Formel für das Euklidische Skalarprodukt im n.

Übung 12

Sei n ≥ 1. Zeigen Sie, dass für alle v, w  ∈  n gilt:

4 〈 v, w 〉  =  ∥ v + w ∥2 − ∥ v − w ∥2.(Polarisation)

Übung 13

Sei n ≥ 1. Zeigen Sie, dass für alle v, w  ∈  n gilt:

∥ v + w ∥2  +  ∥ v − w ∥2  =  2 (∥v∥2 + ∥w∥2).(Parallelogrammgleichung)

Erläutern Sie den Namen „Parallelogrammgleichung“ durch ein Diagramm für den Fall n = 2.

Übung 14

Sei n ≥ 1. Wir setzen

d(v, w)  =  ∥ v − w ∥  für alle v, w  ∈  n.

Die reelle Zahl d(v, w) heißt der Euklidische Abstand der Vektoren v und w. Zeigen Sie, dass für alle v, w, u  ∈  n gilt:

(i)

d(v, w)  =  0  genau dann, wenn  v = w,

(ii)

d(v, w)  =  d(w, v),

(iii)

d(v, w)  ≤  d(v, u)  +  d(u, w).

Übung 15

Sei n ≥ 1. Zeigen Sie, dass für alle v, w  ∈  n äquivalent sind:

(a)

|〈 v, w 〉|  =  ∥v∥ ∥w∥.

(b)

w = 0 oder es gibt ein λ  ∈   mit v = λw.

Übung 16

Seien v, w  ∈  2. Veranschaulichen Sie die Vektoren

v − λ w   für λ  ∈ 

durch ein Diagramm. Motivieren Sie die Wahl von λ = 〈 v, w 〉 für normierte Vektoren v, w im zweiten Beweis der Ungleichung von Cauchy-Schwarz. Verwenden Sie hierzu, dass zwei Vektoren der Ebene aufeinander senkrecht stehen, wenn ihr Skalarprodukt Null ist. Wie muss λ gewählt werden, wenn v, w nicht notwendig normiert sind?

Übung 17

Sei n ≥ 1. Wir betrachten Vektoren z = (z1, …, zn) der Dimension n mit komplexen Komponenten zn  ∈  , also Elemente des n. Die Vektoraddition und Skalarmultiplikation (mit Skalaren λ  ∈  ) wird für n wie für n definiert. Für die Norm verwenden wir den komplexen Betrag der Komponenten, d. h. wir setzen

∥ z ∥  =  |z1|2++|zn|2  für alle z  ∈  n.

Wir definieren nun für alle z, w  ∈  n:

〈 z, w 〉*  =  z1 w1  +  …  +  zn wn,

〈 z, w 〉  =  z1 w1  +  …  +  znwn.

Untersuchen diese Versionen eines komplexen Skalarprodukts (die beide für reelle Vektoren mit dem Euklidischen Skalarprodukt übereinstimmen). Betrachten Sie hierzu insbesondere die elementaren Eigenschaften und den Zusammenhang zur Norm. Was ändert sich, wenn man die komplexe Konjugation auf die Komponenten von w anstelle von z anwendet?

Übung 18

Sei s : n × n   eine Funktion mit den Eigenschaften:

s(ei, w)  =  wi  für alle 1 ≤ i ≤ n und alle w  ∈  n,

s(λ v + μ u, w)  =  λ s(v, w)  +  μ s(u, w)  für alle v, u  ∈  n, λ, μ  ∈  ,

wobei wieder e1 = (1, 0, …, 0), …, en = (0, … 0, 1).

Zeigen Sie, dass s(v, w) = 〈 v, w 〉 für alle v, w  ∈  n.