Teilbarkeitsregeln

 Die Kongruenzregeln erlauben elegante Beweise der klassischen Teilbarkeitsregeln für Dezimalzahlen und allgemeiner für b-adische Darstellungen. Wir erinnern zunächst an:

Definition (b-adische Darstellung einer natürlichen Zahl)

Sei b ≥ 2. Weiter seien k ≥ 0 und z0, …, zk  ∈  { 0, …, b − 1 }. Dann setzen wir

(zk … z0)b  =  zk bk  +  …  +  z0 b0.

Gilt n = (zk … z0)b, so heißt die Ziffernfolge zk … z0 die b-adische Darstellung von n.

 Ist b fest gewählt, so schreiben wir auch kurz zk … z0 statt (zk … z0)b. Für b = 10 entspricht dies der üblichen Dezimalschreibweise für natürliche Zahlen.

 Die eindeutige b-adische Darstellung einer natürlichen Zahl n erhalten wir induktiv durch Division mit Rest mit dem Divisor b. Ist

n  =  q b + r  mit  0 ≤ r < b,

so ist n = (zk … z1 r)b, wobei zk … z1 die eindeutige b-adische Darstellung von q ist.

Beispiel

(10101)2  =  24 + 22 + 20  =  21,  (10101)3  =  34 + 32 + 30  =  91,

(66666)7  =  6 · 74 + … + 6 · 70  =  6 75 − 17 − 1  =  75 − 1  =  16806,

wobei wir die für alle q  ∈   mit q ≠ 1 gültige geometrische Summenformel 1 + … + qn = (qn + 1 − 1)/(q − 1) verwenden.

 Nach diesen Vorbereitungen zeigen wir nun:

Satz (Quersummenregel der Division durch 3)

Eine natürliche Zahl n = (zk … z0)10 in Dezimaldarstellung ist genau dann durch 3 teilbar, wenn ihre Quersumme qs(n) = z0 + … + zk durch 3 teilbar ist. Genauer haben n und qs(n) bei Division durch 3 denselben Rest, d. h. es gilt n ≡  qs(n) (3).

Beweis

Es gilt 10m ≡  1 (3) für alle m ≥ 1. Damit gilt nach den Kongruenzregeln

n  =  zk 10k  +  …  +  z0 100  ≡   zk 1  +  …  +  z0 1  ≡   qs(n)  (3).

 Weitere Teilbarkeitsregeln diskutieren wir in den Übungen.