Rechenregeln in angeordneten Körpern
Die Anordnungsaxiome genügen, um alle vertrauten Eigenschaften für Ungleichungen herleiten zu können. Einige davon versammelt der folgende Satz.
Satz (Rechenregeln in angeordneten Körpern)
Sei K ein angeordneter Körper. Dann gilt für alle a, b, c ∈ K:
(i) | 0 < 1, −1 < 0, |
(ii) | 0 < a, b → 0 < a + b, |
(iii) | a, b < 0 → a + b < 0 ∧ 0 < ab, |
(iv) | a < 0 ∧ 0 < b → a b < 0, |
(v) | c > 0 ∧ a < b → c a < c b, |
(vi) | c < 0 ∧ a < b → c b < c a, |
(vii) | 0 < a ∧ b > 1 → a < a b, |
(viii) | 0 < a ∧ b < 1 → ab < a. |
Beweis
Wir behandeln exemplarisch die Multiplikation einer Ungleichung a < b mit einem negativen Körperelement c < 0. Seien also a, b, c Körperelemente mit a < b und c < 0. Dann gilt
c − c < 0 − c
nach Translationsinvarianz, sodass
0 < −c.
Analog folgt aus a < b, dass
0 = a − a < b − a
Damit gilt nach der Positivitätsregel, dass
0 < (−c)(b − a) = ca − cb.
Wieder nach Translationsinvarianz gilt also
cb < ca − cb + cb = ca.
Der Beweis der anderen Aussagen sei dem Leser zur Übung überlassen. Aus den Regeln folgt, dass
sgn(ab) = sgn(a) sgn(b) für alle a, b ∈ K.
Damit ist die Signumsfunktion ein Endomorphismus auf dem Monoid (K, ·, 1).