Die Skalarmultiplikation

 Reelle Vektoren lassen sich mit einer reellen Zahl multiplizieren:

Definition (Skalarmultiplikation)

Wir setzen für alle λ  ∈   und alle v  ∈  n:

λ v  =  (λ v1, …, λ vn)  [ gelesen: λ mal v, Skalarprodukt λ mal v ].

Wir nennen λ v die Multiplikation des Vektors v mit dem Skalar λ.

 Wir verwenden bevorzugt griechische Buchstaben wie λ, μ für Skalare.

Beispiele

(1)

2 (1, 2, 1)  =  (2, 4, 2)

(2)

(−1) (4, −1, 2, 0, 0)  =  (−4, 1, −2, 0, 0)

(3)

Für alle λ  ∈   gilt λ0  =  0 (mit dem Nullvektor 0).

(4)

Seien λ  ∈   und i  ∈  { 1, …, n }. Dann gilt für den Einheitsvektor ei  ∈  n:

λ ei  =  λ (0, …, 0, 1, 0, …, 0)  =  (0, …, 0, λ, 0, …, 0).

Dabei stehen die Komponenten 1 und λ an der Stelle i.

(5)

Für alle v  ∈  n gilt

v  =  (v1, …, vn)

 =  (v1, 0, …, 0)  +  (0, v2, 0, …, 0)  +  …  +  (0, …, 0, vn)

 =  v1 (1, 0, …, 0)  +  v2 (0, 1, 0, …, 0)  +  …  +  vn (0, …, 0, 1)

 =  v1 e1  +  v2 e2  +  …  +  vn en.

Die Darstellung

v  =  v1 e1  +  v2 e2  +  …  +  vn en  =  1 ≤ k ≤ n vk ek

eines Vektors v des n als Linearkombination der kanonischen Einheitsvektoren wird häufig verwendet. Die Skalare der Einheitsvektoren sind die Komponenten des Vektors.

Anschauliche Interpretation

In den Dimensionen n = 2 und n = 3 bewirkt eine Skalierung mit λ > 1 eine Streckung und eine Skalierung mit 0 < λ < 1 eine Stauchung des Vektors v. Bei einem negativen Skalar erfolgt zusätzlich eine Spiegelung am Nullpunkt.

 Aus der Definition der Skalarmultiplikation folgt leicht:

Satz (Eigenschaften der Skalarmultiplikation)

Für alle λ, μ  ∈   und alle v, w  ∈  n gilt:

(a)

1 v  =  v

(b)

λ (μ v)  =  (λ μ) v

(c)

λ (v + w)  =  λ v  +  λ w

(d)

(λ + μ) v  =  λ v  +  μ v