Der Spann zweier Vektoren

Definition (Spann zweier Vektoren)

Seien u, w  ∈  n. Dann heißt die Menge

span(u, w)  =  { λ u + μ w | λ, μ  ∈   }  ⊆  n

der Spann oder das Erzeugnis von u und w.

 Im Gegensatz zum Spann eines Vektors sind nun zwei Vektoren und damit zwei Skalare beteiligt. Dadurch sind zweidimensionale Erzeugnisse möglich.

Beispiele

(1)

In der Ebene 2 gilt mit e1 = (1, 0), e2 = (0, 1):

span(e1, e2)  =  { λ e1 + μ e2 | λ, μ  ∈   }  =  { (λ, μ) | λ, μ  ∈   }  =  2.

(2)

Im dreidimensionalen Raum 3 gilt mit e1 = (1, 0, 0), e2 = (0, 1, 0):

span(e1, e2)  =  { λ e1 + μ e2 | λ, μ  ∈   }  =  { (λ, μ, 0) | λ, μ  ∈   },

sodass der Spann der Vektoren e1 und e2 die x-y-Ebene ist. Analog ist span(e1, e3) die x-z-Ebene und span(e2, e3) die y-z-Ebene.

 Wir sammeln einige leicht nachzuweisende Eigenschaften:

Satz (Eigenschaften des Spanns zweier Vektoren)

Seien u, w  ∈  n. Dann gilt:

(1)

0  ∈  span(u, w).

(2)

span(u, w)  =  span(w, u).

(3)

span(u) ∪ span(w)  ⊆  span(u, w).

(4)

Sind u, w kollinear und u, w ≠ 0, so gilt span(u, w) = span(u) = span(w).

(5)

Ist w = 0, so gilt span(u, w) = span(u).

(6)

Ist u = w = 0, so gilt span(u, w)  =  { 0 }.

Beweis

Wir zeigen exemplarisch (4). Seien also u, w kollinear mit u, w ≠ 0. Dann gibt es ein α  ∈   mit w = αu. Für alle λ, μ  ∈   gilt

λu  +  μw  =  λu  +  μα u  =  (λ + μα)u  ∈  span(u).

Damit ist span(u, w) ⊆ span(u) und nach (3) also span(u, w) = span(u). Der Beweis von span(u, w) = span(w) wird analog geführt.