Spezielle Matrizen
Nullmatrix
Die Nullmatrix des ℝm × n ist die eindeutige Matrix A ∈ ℝm × n mit aij = 0 für alle i, j. Wir bezeichnen sie mit 0. Es gilt also
0 = ∈ ℝm × n
Jeder Zeilenvektor ist der Nullvektor des ℝn, jeder Spaltenvektor der Nullvektor des ℝm. Es gilt also
0 = (0, …, 0) = (0; …; 0) ∈ ℝm × n
Diagonalmatrizen
Ist A ∈ ℝm × n, so heißen die Einträge a11, …, akk mit k = min(n, m) die Diagonaleinträge von A. Der Vektor (a11, …, akk) ∈ ℝk heißt die (Haupt-) Diagonale von A. Eine Matrix A heißt eine Diagonalmatrix, wenn alle Einträge außerhalb der Diagonale gleich 0 sind. Ist m ≤ n, so hat eine solche Matrix die Form
A =
mit n − m rechten Nullspalten. Analoges gilt mit m − n Nullzeilen im Fall n ≤ m. Ist n = m, so hat eine Diagonalmatrix A genau dann Nullzeilen und Nullspalten, wenn ein Diagonaleintrag aii gleich 0 ist.
Die Nullmatrix des ℝm × n ist eine Diagonalmatrix.
Obere und untere Dreiecksmatrizen
Eine Matrix A heißt eine obere Dreiecksmatrix, falls aij = 0 für alle i > j gilt, d. h. alle Einträge unterhalb der Hauptdiagonalen von A sind Null. Analog heißt A eine untere Dreiecksmatrix, falls aij = 0 für alle j > i gilt. In diesem Fall sind alle Einträge oberhalb der Hauptdiagonalen gleich Null.
Jede Diagonalmatrix ist sowohl eine untere als auch eine obere Dreiecksmatrix.
Quadratische Matrizen
Eine Matrix A heißt quadratisch, wenn sie genauso viele Zeilen wie Spalten besitzt, d. h. es gibt ein n mit A ∈ ℝn × n. Wir setzen
spur(A) = a11 + … + ann(Spur von A)
Die Spur ist also die Summe der Einträge auf der Hauptdiagonalen.
Für alle d1, …, dn ∈ ℝ bezeichnen wir mit Diag(d1, …, dn) die Diagonalmatrix des ℝn × n mit der Hauptdiagonalen (d1, …, dn):
Diag(d1, …, dn) = ∈ ℝn × n
Diese Notation lässt sich allgemeiner für nichtquadratische Diagonalmatrizen verwenden, wenn die Dimensionen gegeben sind.
Einheitsmatrizen
Die Einheitsmatrix En des ℝn × n ist definiert durch
En = Diag(1, …, 1) = ∈ ℝn × n,
wobei nichtgezeigte Einträge gleich 0 sind. Einheitsmatrizen sind immer quadratisch.
Symmetrische Matrizen
Eine quadratische Matrix A ∈ ℝn × n heißt symmetrisch, falls aij = aji für alle i, j gilt. Eine symmetrische Matrix hat die Form
A =
Anschaulich formuliert: Die Matrix A bleibt gleich, wenn sie an ihrer Hauptdiagonalen gespiegelt wird. Bei einer symmetrischen Matrix entsprechen die Zeilenvektoren den Spaltenvektoren: Es gilt
A = (v1, …, vn) = (v1; …; vn).
Beispiele
Wir betrachten
A = , B = , C = .
Es gilt A = Diag(3, −2, 1) und spur(A) = 3 − 2 + 1 = 2. Die Matrix B ist symmetrisch und besitzt die Hauptdiagonale (1, 0, 2) mit Spur 3. Die Matrix C ist eine obere Dreiecksmatrix mit der Hauptdiagonalen (3, 1, 0).