Eigenschaften von Determinanten
Wir versammeln einige Eigenschaften von Determinanten. Sie lassen sich mit Hilfe des Eindeutigkeitssatzes oder der Leibniz-Formel nachweisen. Wir beginnen mit einigen rechnerischen Beobachtungen:
Satz (Berechnungseigenschaften für Determinanten)
Sei n ≥ 1. Dann gilt:
(1) | Die Determinante einer oberen bzw. unteren Dreiecksmatrix ist das Produkt ihre Diagonaleinträge. Speziell gilt dies für Diagonalmatrizen. |
(2) | Für alle A ∈ ℝn × n und λ ∈ ℝ gilt: det(λ A) = λn det(A). Speziell gilt det(−A) = (−1)n det(A). |
(3) | Eine Determinante ändert beim Tausch zweier Spalten ihr Vorzeichen. Das Gleiche gilt für die Zeilen. |
(4) | Eine Determinante bleibt unverändert, wenn das λ-Fache einer Spalte zu einer anderen Spalte addiert wird. Das Gleiche gilt für die Zeilen. |
Darüber hinaus gelten:
Satz (Struktureigenschaften der Determinante)
Sei n ≥ 1. Dann gilt für alle A, B ∈ ℝn × n:
(1) | det(A) ≠ 0 genau dann, wenn A ist invertierbar. |
(2) | det(AB) = det(A) det(B) (Determinanten-Multiplikationssatz) |
(3) | det(At) = det(A) (Determinanten-Transpositionssatz) |
Die Determinante stellt uns also ein weiteres Invertierbarkeitskriterium zur Verfügung: Eine Matrix ist genau dann invertierbar, wenn ihre Determinante nicht verschwindet. Diese wichtige Eigenschaft wird durch die Volumeninterpretation sehr anschaulich: Die Spalten von A ∈ ℝn × n sind genau dann linear abhängig, wenn ihr Spann eine Dimension kleiner als n aufweist. Dies ist genau dann der Fall, wenn das Bild des Einheitswürfels [ 0, 1 ]n unter A das Volumen 0 besitzt, d.h. es gilt det(A) = 0. Etwas salopp: det(A) = 0 bedeutet, dass der Einheitswürfel durch A flachgedrückt wird. Für die Dimension n = 2 entsteht ein degeneriertes Parallelogramm, für n = 3 ein degenerierter Spat (Höhe Null).